Katze und Baby  

Noch immer hält sich das Märchen, von Katzen, die sich auf schlafende Säuglinge legen und diese ersticken.

Dabei hassen Katzen schrille Töne wie Babygeschrei! Sie lieben es jedoch in Betten zu schlafen, mitunter leider auch in duftig riechenden und mollig warmen Babybetten.

Aus Angst und Unwissenheit müssen leider noch immer zahlreiche Katzen ihr zu Hause verlassen, sobald das Baby einzieht. Dabei ist dies bei einigen Vorsichtsmaßnahmen völlig unnötig und ein problemloses Miteinander möglich! Gut vorbereitet kann einer Freundschaft und Toleranz zwischen Kind und Katze nichts im Wege stehen!

Die Katze leidet oft sehr, wenn das ganze Interesse das bisher ihr galt, plötzlich auf das Baby konzentriert wird. So kann sie eifersüchtig reagieren und Unarten entdecken, wie das Kratzen an verbotenen Stellen oder Unsauberkeit.

Zum Wohl der Katze und der eigenen Nerven, sollte man versuchen die Katze in das Zusammenleben mit dem Baby einzubeziehen.

Das kann z.B. geschehen, indem die Katze an dem Baby schnuppern darf – keine Angst, sie wird dem Baby nichts tun! Sie wird vielleicht fauchen und sich ängstlich zurückziehen. Das Tier wird noch unsicher sein und Gefauche oder Rückzug sind Ausdruck dieser Unsicherheit. Wichtig ist selbst ruhig und sicher zu bleiben, denn die eigene Ängstlichkeit überträgt sich auf das Tier wie auch auf das Kind.

Da das Baby viel Zeit in Anspruch nimmt und die Schmusezeiten mit der Katze weniger werden, sollte man immer wieder mit dem Tier reden, wenn grad keine Zeit für mehr Zuwendung ist.

Natürlich sollte immer jemand dabei sein, wenn Kind und Katze in einem Raum sind. Nähert sich die Katze zaghaft, unsicher aber dennoch interessiert dem Baby, so kann man sie durch Lob und streicheln ermutigen. Jedoch darf die Katze nie gezwungen werden, sich von dem Baby streicheln zu lassen.

Hilfreich gegen Eifersucht ist auch die Katze auf einem separatem Teller ruhig mal vom Babybrei kosten zu lassen.

Besucher, besonders die die Katze gut kennt, kann man bitten nicht nur den neuen Erdenbürger sondern auch ausgiebig die Katze zu begrüßen, sich etwas Zeit für sie nehmen.

Neigte die Katze schon immer etwas zur Eifersucht, so kann man ihr mit der frühzeitigen Gabe von Bachblüten die neue Situation erleichtern.

Unfreiwillige Mitschläfer im Kinderbett lassen sich durch ein Moskitonetz, das zusätzlich mit Bleiband am unteren Rand beschwert wird, fernhalten. Möchte man keinesfalls das die Katze das Babyzimmer betritt, so gewöhnt man sie am besten schon vor der Geburt daran, dass dies Zimmer tabu ist. So wird sie das Verbot nicht in Zusammenhang mit dem Baby bringen.

Kommt das Baby ins Krabbelalter sollten Katzentoilette, Fress- und Trinknäpfe für das Kind unerreichbar sein.

Katzen sind meist nicht begeistert von krabbelnden Kindern, mögen weder ihre plumpen Bewegungen noch lautes Kreischen. So zieht sich eine Katze zurück, wenn es ihr zu viel wird. Bedrängt das Kleinkind die Katze jedoch zu sehr, kann es schon zu einem Tatzenhieb kommen, wenn sie sich allzu sehr eingeengt fühlt und keinen Ausweg mehr findet. Zum Glück sind Katzen gute Lehrmeister und zeigen dem Menschennachwuchs rechtzeitig, wenn sie ihre Ruhe brauchen. Lebt man dem Kind von Anfang an vor, wie es mit einem Tier umzugehen hat, dass es weder Spielzeug noch schmerzunempfindlich ist, so wird es kaum zu unerfreulichen Vorfällen kommen. Meist entwickelt sich in der Regel das Verhältnis von Kind und Katze von ganz alleine, man sollte nicht zu übervorsichtig sein und manchmal den Dingen auch einfach seinen Lauf lassen.

Meiner Tochter haben weder das geklaute Frolic unseres Hundes, noch ein paar verschluckte Katzenhaare oder ein Tatzenhieb geschadet. Sie erfreut sich bester Gesundheit und lebt mittlerweile selbst mit einer Samtpfote zusammen, die sie über alles liebt.

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